Sag nicht, Ich liebe dich
“Mit großen Schritten renne ich weiter ins Meer. Ich stoße mich ab und strecke mich. Einen Moment lang fliege ich, dann berühren meine Hände das kühle Wasser, danach mein Kopf, meine Brust, mein Bauch. Ich bin leicht, schnell und frei. Ein Delfin mit Flügeln. Erst als ich außer Atem bin, lege ich mich auf den Rücken und lasse mich treiben. Ich hebe den Kopf und sehe, dass Seger mir hinterhergelaufen ist. Die Hände in die Seiten gestemmt steht er am Wasser. Weit weg, klein, albern.”
Cornelie und Bies sind beste Freundinnen. Doch dann taucht Seger auf und Cornelie ist hin und weg: Seger sieht nicht nur gut aus, er versteht auch genau, wie sie denkt und fühlt – ohne überflüssige Worte. Und so stürzt sich Cornelie kopfüber in diese Liebe, die alles andere unwichtig werden lässt, auch Bies. Zwei Jahre lang herrscht Funkstille zwischen den Mädchen. Dann steht Cornelie plötzlich völlig aufgelöst vor Bies\’ Tür und sie beschließen spontan gemeinsam zu verreisen – in ein wunderschönes Haus auf Ibiza, zusammen mit vielen netten Leuten. Was passiert ist, will Cornelie allerdings nicht erzählen, auch nicht um der alten Zeiten Willen. Erst auf der Insel erkennt sie, wie wichtig Reden ist – nicht für die anderen, sondern für sich selbst…
Verlag: Carlsen (2006)
Seitenzahl: 171
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Übersetzung: Rolf Erdorf
Es ist ein merkwürdiger Urlaub, den Bies und Cornelie auf Ibiza verbringen, denn sie haben eine Menge aufzuarbeiten und das hängt mit Cornelies erster großer Liebe Seger zusammen.
Die 16-jährige Cornelie verliebt sich auf der Klassenfahrt in Seger. Es sieht so aus, als wenn sie ein ganz anderer Mensch wird.
Sie gibt ihr Schwimmtraining auf und schließlich auch ihre Freundschaft zu Bies.
Ihre ganze Zeit verbringt sie mit Seger. Er entwickelt ganz anders, als sie es gemeinsam erträumt hatten. Plötzlich möchte er nicht mehr studieren, sondern Geld verdienen.
Cornelie ist am Verzweifeln. Zum Glück lädt ihre ehemalige Freundin sie ein, mit ihr und ihren Bekannten nach Ibiza zu fahren und hat Geduld genug bis Cornelie alles erzählen kann.
Alles scheint sich einzurenken, doch dann taucht auch noch Seger auf, mit dem Cornelie eigentlich schon fertig war…
Rezension
www.schreibfeder.de von Bettina Klamann Sonntag
Ein Sommer in Ibiza mit der besten Freundin – gibt es etwas Schöneres? Trotzdem ist es ein merkwürdiger Urlaub, den Bies und Corelie dort verbringen, denn sie haben eine Menge aufzuarbeiten und das hängt mit Corelies erster großer Liebe Seger zusammen.
Die 16-jährige Corelie verliebt sich auf der Klassenfahrt in Seger. Das scheint sie mehr und mehr zu einem anderen Menschen zu machen. Sie gibt ihr Schwimmtraining auf und schließlich auch ihre Freundschaft zu Bie. Ihre ganze Zeit verbringt sie mit Seger, der sich ganz anders entwickelt, als sie es gemeinsam erträumt hatten. Auf einmal möchte er nicht mehr studieren, sondern Geld verdienen. Und schließlich ruft auch noch eine andere Frau an und bittet Corelie ihrem Freund zu bestellen, den Tripper hätte er nicht von ihr.
Corelie ist am Verzweifeln. Zum Glück lädt ihre ehemalige Freundin sie ein, mit ihr und ihren Bekannten nach Ibiza zu fahren und hat Geduld genug bis Corelie alles erzählen kann. Alles scheint sich einzurenken, doch dann taucht auch noch Seger auf, mit dem Corelie eigentlich schon abgeschlossen hatte.
Corien Botmann erzählt mit viel Einfühlungsvermögen von der Wucht der ersten großen Liebe. „Solange ich also nicht genau wusste, was ich sagen wollte und wie, musste ich eben den Mund halten. Nur Leute mit wenig Worten verstanden, dass es unmöglich war zu sagen, was Sache war.
Kaum hatte ich mir das so zurechtgelegt, verliebte ich mich in Seger. Er sagte nur dann etwas, wenn er was zu sagen hatte. Ohne ihn hatte ich erlebt, wie wenig man mit Worten sagen kann. Mit ihm entdeckte ich, wie viel man ohne Worte sagen kann.“
Das Wechselspiel zwischen Reden und Schweigen durchzieht wie ein zweites Motto das gesamte Buch. Corelie hört auf mit ihren Eltern zu reden, als sie nicht mit Seger in den Urlaub fahren darf. Im Urlaub mit ihrer Freundin wird sie gebeten, zu erzählen, was zwischen ihr und Seger vorgefallen ist und merkt, wie schwer das Schweigen ihre Freundschaft und sie selbst belastet. Und ganz am Ende entdeckt Corelie auf eine neue Weise ihre eigene Stimme.
„Sag nicht, ich liebe dich“ ist eine spannende Ferienlektüre und zugleich mehr als nur unterhaltsam.